Vor der Anprobe eines Schuhes steht der Käufer vor dem immer gleichen Problem. „Welche Größe soll es denn sein?“, fragt man sich und gerät ins Grübeln. Die Sportschuhe haben Größe 40, die Pumps sind eine Nummer kleiner, die Stoffschuhe gar zwei Nummern. Das Problem liegt meist in den Schuhgrößensystemen, die weltweit natürlich nicht einheitlich sind. Vergleichbar ist das mit dem Ellenmaß im mittelalterlichen Deutschland, als die Braunschweiger Elle beispielsweise um etwa 30 Zentimeter kürzer war als das Regensburger Pendant.
Andere Länder, andere Größen?
Eine Vereinheitlichung ist schwierig, weil die einzelnen Größensysteme teils über Jahrhunderte tradiert wurden und die Umwandlung von Zahlensystem zu Zahlensystem Ungenauigkeiten birgt. Beispielsweise ist eine europäische 40 eine britische 6½, eine US-amerikanische 7½ für Männer und 9 für Frauen und eine japanische 26.
Das größte Problem bei der Ermittlung der eigenen Schuhgröße ist, dass die Einheiten überwiegend nur die Fußlänge berücksichtigen. Menschen mit breiten Füßen drückt der Schuh oft bei einer Größe, die ihm in anderen Fällen passt, weil seine Fußform schlichtweg nicht zum Schuh passt – oder umgekehrt. Dann übertreibt es der Treter mit dem angegossenen Sitz doch ein wenig.
Dass der Schuh in den letzten Jahren immer seltener passt, hat das das Forschungsinstitut (PFI) herausgefunden. Nach einer Erhebung an 5.200 Personen wurde ermittelt, dass die deutschen Füße immer breiter werden. Auch sonst sei die Streuung zwischen winzigen und riesigen Füßen enorm. Derzeit werde mit einer Größenvorstellung gearbeitet, die vor mehreren Generationen entwickelt wurde. Um den verschiedenen Fußweiten gerecht zu werden, müssten laut PFI Hersteller die handelsüblichen zwei auf ganze 18 Weiten erhöht werden.
Grund für unpassendes Schuhwerk sind auch die verschiedenen Fußformen der Menschen, die in den Größensystemen nicht berücksichtigt werden. So gibt es beispielsweise die ägyptische Fußform mit einem sehr schmalen Fuß und den griechischen Fuß, bei dem die zweite Zehe länger ist als die Großzehe. Der so genannte quadratische Fuß ist oft sehr kompakt, so dass sich erhebliche Unterschiede bei gleich langen Füßen einstellen können.
Alte Weisheiten gegen verformte Füße
Schlecht sitzendes oder falsches Schuhwerk ist oft Ursache von Deformationen, die vom Orthopäden behandelt werden müssen. Die berühmten Hammerzehen treten dann auf, wenn über Jahre zu kleine Schuhe getragen wurden und sich die Zehen krallenartig beugen. Auch Hallux valgus klingt wenig einladend. Der Begriff bezeichnet die Schieflage der Zehen nach langem Tragen von zu schmalen Sohlen. Es entsteht eine „Frostbeule“ am ersten Mittelfußknochen.
Die berühmte Fingerbreite zwischen Großzehe und Schuhspitze hilft oft Wunder. Genauso wie die Vergewisserung: passt, wackelt und hat Luft. Auch wenn es bei manchen Designs schwerfällt: Tragen Sie besser keine zu kleinen oder zu großen Schuhe – Ihre Füße werden es Ihnen danken.
Wenn Ihnen die Schuhe, die sie im Shop von Shoedeal erstanden haben, nicht passen, dann können Sie von Ihrem 14-tägigen Widerrufsrecht Gebrauch machen.