Mit den Outfits, die wir täglich tragen, sagen wir eine ganze Menge über uns und unsere Herkunft aus. Kleider machen Leute – der Ausspruch ist so aktuell wie eh und je. Besonders Jugend- und Subkulturen arbeiten mit bestimmten modischen Codes, die eine optische Zugehörigkeit zu einer Gruppe repräsentieren. Mode wirkt hier besonders identitätsstiftend. Es gäbe doch ein komisches Bild ab, wenn ein Skater in schwerer Ledermontur über die Halfpipe brausen oder ein Gothic-Anhänger mit quietschbuntem T-Shirt durch die Stadt flanieren würde. Für die Bodenhaftung eines jeden Subkultur-Outfits ist natürlich der passende Schuh verantwortlich.
Ein Stiefel für Rebellen
Der ist bei Anhängern der Punk-Kultur von besonders massiver Erscheinung. Grobe Sicherheitsschuhe oder Schnürstiefel gehören sommers wie winters zum Standardrepertoire eines Punk-Outfits. Kultstatus erreichten dabei die Lederboots der Marke Dr. Martens. Der charakteristische weinrote Lackleder-Stiefel mit der berühmten gelben Naht ist auch Jahre nach dem Punk-Höhepunkt neben der schwarzen Acht-Loch-Version der Klassiker von Doc Martens.
Die oft bewusst heruntergelatschten und schweren Stiefel haben Symbolkraft: Punks stehen mit ihnen auf dem Boden der Tatsachen und zeigen ihre Verbundenheit zu den Wurzeln der Arbeiterklasse. Ebenfalls beliebt in der Punk-Szene sind die strapazierfähigen und ausdauernden Chucks von Converse. Beide Schuhe haben den Sprung von der Subkultur in den Mainstream geschafft und werden heute von der breiten Masse der Bevölkerung getragen.
Der Sportschuh wird zum urbanen Accessoire
Fast jeder Schuhträger ist auch im Besitz eines Sneaker-Paares. Im Zuge der US-amerikanischen Hip-Hop-Kultur breiteten sich diese Art Schuhe wie ein Lauffeuer in der ganzen Welt aus. Weil Hip-Hop und Basketball unweigerlich zusammengehören, sieht man den legeren Tretern ihre Herkunft aus dem Sport auch an. Daher ist es nicht verwunderlich, dass Sportschuhe von den meisten Rappern und ihren Jüngern mit großer Leidenschaft getragen werden. Weltmarken wie Adidas oder Nike sprangen früh auf den Zug der Szene auf, die als besonders konsumfreudig und markenaffin gilt.
Eine Erfolgsgeschichte schreibt hier zweifelsohne die Kooperation zwischen Nike und dem damaligen NBA-Rookie Michael Jordan. Der Straßen- und Sportschuh Air Jordan gilt in seinen unzähligen Varianten als eine der erfolgreichsten Schuhmodelle der jüngeren Geschichte.
Die ersten bretttauglichen Schuhe
Schuhe, die es in der Skate-Szene zu großer Bekanntheit gebracht haben, sind die des Sportschuh-Herstellers Vans. Der Hi-Top war 1966 der erste Schuh, der sich speziell an die Bedürfnisse von Skateboardfahrern orientiert hat. Die Schuhe sind leicht, aber extrem robust und gehen bei der steten Beanspruchung durch das Board nicht gleich auseinander.
Der Rest ist Geschichte: Denken wir an Skateboards, denken wir auch unweigerlich an die flachen Vans. Träger dieser Schuhe schaffen ein repräsentatives Statement zu ihrem Lieblingssport auf vier Rollen. Überaus beliebt ist der Van inzwischen auch als Lifestyleschuh. Das Modell Slip-On ist aufgrund seines Reinschlüpf-Tricks und seines markanten Schachbrettmusters nicht nur bei Skatern populär.